Anton und Elisa Huber lachen. Unser Videocall ist gerade zusammengebrochen. Also rufen sie an. Es gibt immer Wege, zusammenzukommen. Subtile und hintergründige. Oder eben ganz direkte. „Wir haben beide in großen Agenturen gearbeitet, aber das war uns zu oberflächlich, zu gefällig.“, sagen die beiden Gestalter:innen mit Büros in München und Kraiburg am Inn. „Unser Designstudio ist hingegen bewusst klein und sehr persönlich.“
Markenentwicklung, Brand Design und Packaging bilden die Schwerpunkte „Wir wollen authentische Kommunikation und Gestaltung, die Menschen begeistert.“ Der Fokus zahlt sich aus und gibt beiden die Möglichkeit, Projekte und Kunden sorgfältig auswählen. Von Natur aus sind die beiden durchaus gegensätzlich, ergänzen sich aber perfekt. „Toni ist sehr strukturiert“, sagt Elisa Huber, „ich dagegen liebe es bunt.“ Eine ideale Mischung offenbar, um Prozesse zu befeuern.
Klein und konzeptionell
Bei etcorporate finden Strategie und Kreativität zusammen. „Das steigert sich wechselseitig“, wirft Anton Huber ein. „Wir lieben Konzepte, die in die Tiefe gehen und Unerwartetes zeigen.“ Dabei möchten sich die beiden Kreativen nicht auf einen bestimmten Stil festlegen (lassen). „Alle Kund:innen sind anders und verdienen eigene, maßgeschneiderte Lösungen“, sagt Elisa Huber. Viele Ihrer Arbeiten wurden international ausgezeichnet, ist jedoch nicht das primäre Ziel. „Wir haben im Laufe unserer Karrieren viel gewonnen, aber wir wollten nicht noch mehr Preise anhäufen, sondern an Projekten arbeiten, die uns Spaß machen und uns weiterbringen. Und darüber neue Perspektiven und Menschen kennenlernen.“
Präzise und persönlich
Wer mit Anton und Elisa spricht, stellt bald fest, dass sie sich für vieles begeistern, besonders für die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Das Zwischenmenschliche wird zum Katalysator, der dafür sorgt, dass in kürzerer Zeit bessere Ergebnisse entstehen. Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Egal, ob es sich um Texte, Fotos oder Code dreht: Interdisziplinär wird es effizienter. „Es ist für uns spannend, immer andere Felder zu berühren, Neues auszuprobieren. Netzwerke zu leben.“
Design, das Menschen verbindet
Für die mcbw haben sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Eine offene Werkstatt mitten in München, in der sich alle kreativ ausdrücken könne. Im Laufe dieser Woche können die Besucher:innen ihre ganz persönliche Idee einer wünschenswerten Gemeinschaft visualisieren, Bilder und Gedanken, die sich zur Installation „Ocean of Minds“ verbinden. Das Projekt scheint heute so wichtig wie nie. „In den letzten Jahren ist viel Mut verloren gegangen, so dass die wichtige Reibung mit anderen Meinungen nicht mehr stattfindet“, sagen die beiden Diplomdesigner:innen. „Dabei ist es wichtig, nicht mehr Gräben auszuheben, sondern mehr Menschen mit ins Boot zu holen und zu begeistern.“
Ocean of Minds
10-18. Mai 2025, geöffnet täglich 12-19 Uhr
In der Werkstatt Thomas Schmitter, Theresienstraße 112 / Hinterhof, 80333 München
Zugang vom Steinickeweg (U2 Theresienstraße)