Künstlerische Autorschaft in Zeiten generativer KI

Wer ist der künstlerische Autor? Der Mensch? Die Maschine? Oder ist Autorschaft eher ein hybrides, vernetztes und auf viele Entitäten verteiltes Phänomen? Lass uns darüber diskutieren!

Das Konzept der Autorschaft hat sich sowohl in der Praxis als auch in der Reflexion und Theorie der Kunst immer wieder gewandelt. Man denke an Kunstbewegungen wie Appropriate Arts und Ready-made, an Künstlerkollektive und Ansätze, die interaktiv mit Maschinen, Computern und automatisierten Produktionsprozessen arbeiten, aber auch an die von Barthes und Foucault in den 1960er vorangetriebenen Debatten um Autorschaft.
In den letzten Jahren hat der Einsatz generativer KI in der künstlerischen Praxis die Debatte um das Konzept der Autorschaft neu entfacht. Dabei werden nicht nur ökonomische und rechtliche Fragen von Autorschaft und Eigentumsrechten diskutiert, sondern auch solche der ästhetischen Verantwortung. Immer wieder werden traditionelle, aus der Genieästhetik abgeleitete Wertkategorien wie Autonomie, Individualität, Originalität herangezogen, um der KI künstlerische Autorschaft zuzuschreiben oder zugleich abzusprechen. Andere betonen die Mensch-Maschine-Co-Creation und sehen Handlungsfähigkeit und Autorschaft als verteilt an.
Wir knüpfen an diesen Diskurs an und beleuchten die Frage der künstlerischen Autorschaft aus vier Perspektiven: Musik, Literatur, Bildende Kunst und Medienrecht. In Impulsvorträgen werden fachspezifische Positionen zum Einsatz von KI in der Kunst vorgestellt und diskutiert, wie dadurch der Begriff der Autorschaft herausgefordert und neu verhandelt wird. Daran schließt sich eine moderierte Podiumsdiskussion an.