DAS PROGRAMM 2024 IST LIVE – JETZT MCBW 2024 PROGRAMM ANSEHEN

JEDER AUFTRAG – EINE BEZIEHUNG

 

Warum ARNO Design keine Spanplatten quer durch die Republik kutschiert und mit modularer Prebuilt-Messearchitektur sehr nachhaltig arbeitet.

ARNO DESIGN

Messebau: Das klingt fast wie Fast Fashion: schnell und spektakulär, aber eben auch garantiert nicht nachhaltig. ARNO Design geht einen anderen Weg, ohne Abstriche beim Auftritt hinzunehmen. „Wegwerfmessen haben wir immer vermieden“, sagt Mirka Nassiri, CEO Strategic Project Development. „Ich wurde dazu erzogen, Energie zu sparen und pfleglich mit Dingen umzugehen.“ Der Geschäftsbereich ARNO Expo Development steht für modulare Messekonzepte, hochwertige Materialien und digitale Lösungen, die sich sofort individualisieren lassen.

Fast Fashion sei ein gutes Stichwort, meint CEO und Creative Director Claus Neuleib. „Wir kommen vom hochwertigen Messebau und haben lange für die Modebranche gearbeitet, die uns ganz schön gefordert hat. Das war High-End-Designarbeit. Alles musste passen, sehr gut organisiert sein und gut kommuniziert werden.“ Seit 15 Jahren hat das Unternehmen mit ARNO Expo Development ein zweites Standbein. „Neben klassischem Messebau ist Prebuilt-Architektur unsere Stärke.“ Manche Ausstellermussten sich erst daran gewöhnen, nicht zu sägen und zu bohren. Denn nach der Veranstaltung werden ganze Messestände abgebaut und eingelagert. „Manche stehen auf der Messe und können kaum glauben, dass jetzt schon Übergabe ist. Sie fragen: ‚Wo bleiben denn die Laster?‘" Bei ARNO Design aber wird keine einzige Spanplatte von Berlin nach München gekarrt oder von Nürnberg nach Düsseldorf. Das 23-köpfige Team arbeitet mit lokalem Material und Partnern vor Ort. „Wir versuchen, unter anderem ohne Folien auszukommen und auf nachhaltigem Papier zu drucken. Eine Selbstverständlichkeit, die wir nie an die große Glocke gehängt haben.“ Das Modulsystem lässt sich fast beliebig individualisieren mit Add-ons, Grafiken oder Logos. Sonderwünsche sind der Alltag. Jede Änderung wird in der Datenbank mit dem Prebuilt-System verknüpft. Das spart Zeit, besonders bei den Ausstellern, die sonst eigens Mitarbeiter:innen für den Messestand abstellen müssten. „Das alles nehmen wir ab“, sagt Nassiri, „deswegen kommen unsere Partner:innen auch gerne wieder zurück.“

Die Zahlen sprechen für modulare Messestände. Messegesellschaften und Aussteller sparen rund die Hälfte des Budgets – und das bei höchster Qualität. ARNO Design braucht keine Riesenwerkstätten und kommt mit wenig Material aus. Dazu kommen digitale Planung und Kommunikation, sagt Mirka Nassiri: „Wir überzeugen Aussteller, weil wir die Ergebnisse von Besprechungen mit bis zu 80 Teilnehmer:innen sofort transparent machen.“

GESTALTUNG IST IMMER EINE ZIEMLICH PERSÖNLICHE GESCHICHTE UND JEDER AUFTRAG GLEICHT EINER BEZIEHUNG

Individuell gestaltet

ARNO Design ist seit 30 Jahren am Markt. Für Messegesellschaften und Veranstalter konzipieren sie komplette atmosphärische Hallenkonzepte. „Das ist spannend, weil das Erlebnis stark vom Ganzen abhängt. Flächenkonzepte bis hin zu Catering und Chill-out, wie zum Beispiel eine Orient-Bar, ein Venice-Restaurant oder die Buddha-Bar, lassen die Messe zu einem einzigartigen Erlebnis werden. Entscheidend ist der Gesamteindruck der Halle.“

Messegestaltung ist wie ein Katalysator, immer geht es um Gefühle, jenes schwer zu beschreibende Etwas, das in der Luft liegt und eine Begegnung zu etwas Besonderem macht. Messen, die nicht emotional zünden, haben Probleme. Wie also gelingt ein Messestand, der Menschen berührt? „Gestaltung ist immer eine ziemlich persönliche Geschichte. Und jeder Auftrag gleicht einer Beziehung“, sagt Peter Haberlander. „So etwas läuft ja nie nach Standard ab, sondern dreht sich um Eigenheiten und das Besondere, das wir herauskitzeln. Es braucht einfach Verständnis für die Firma. Und Mut. Wir trauen uns, sehr proaktiv und konsequent zu sein.“ Sein Kollege Claus Neuleib geht noch einen Schritt weiter: Ein guter Messeauftritt müsse polarisieren, sich kraftvoll vom Umfeld abheben, „auffallen“. Solle statt „weichgespülter Kompromisse“ lieber eine „Design-Diktatur“ anstreben.

Die Kunst bestehe eben auch darin, zu machbaren Budgets eine überzeugende Gestaltung zu erzielen. Die verschiedenen Kompetenzen und Charaktere bei ARNO Design helfen dabei. Aber es gibt auch Grenzen. „Nein, wir wollen nicht alles machen“, sagt Haberlander, „das ist der Vorteil, wenn man länger im Geschäft ist. Klar, ein Start-up hat auch Charme. Aber wir haben Erfahrung und in unserem Team eine gute Mischung Jüngerer und Älterer. Da können wir schon mal nein sagen zu manchen Wünschen. Und wenn die Messe dann rum ist, sind alle froh, dass sie es riskiert haben.“ So arbeitet ARNO Design am liebsten mit langfristigen Partnern. „Je länger wir sie kennen und gemeinsam zusammenarbeiten, desto mehr vertrauen uns die Kunden und lassen uns freie Hand bei der Wahl der Materialien und im Design.“

Nachhaltig zertifiziert

Wie aber lässt sich Nachhaltigkeit festmachen? „Wir zermahlen hier keine Spanplatten, um sie zu recyceln, sondern nutzen existierende Module“, antwortet Mirka Nassiri. „Nachhaltigkeit ist einfach viel zu komplex, es geht nicht nur um Materialität, gefahrene Distanzen und lokale Aufbauleistungen.“ Daher lässt sich das Münchner Unternehmen gerade zertifizieren, auch weil immer mehr Aussteller gewährleisten wollen, dass sie auf der richtigen Seite stehen. Niemand will sich als „Billig und One-way“-Aussteller outen. Zusammen mit dem Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt München „ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik)“ durchleuchten sie alle Schritte. Nachhaltigkeit brauche Expert:innen, ergänzt Haberlander. Nachhaltigkeit ist aber auch eine Sache der Einstellung und der richtigen Stellschrauben. Sabrina Brückner, Head of Marketing & Communications, öffnet eine riesige Checkliste, von der Materialauswahl und Energieeffizienz über reduzierte Transportkosten, weil lokale Lieferanten und Hersteller bevorzugt werden, hin zu wiederverwendbaren Modulen („Wir entwerfen den Messestand so, dass er leicht zerlegt und wiederverwendet werden kann“), über das Abfallmanagement und digitale Lösungen bis zur sozialen Verantwortung: „Wir stellen ethische Arbeitspraktiken sicher.“

ARNO Design arbeitet inzwischen in vier Welten: am Messestand selbst, der Hallen-Choreografie, Outdoor und im virtuellen Raum. „Wenn wir Projekte planen, gibt es automatisch eine digitale Version dazu. Wir haben sämtliche Stände in 3D“, sagt Nassiri, die bei reinen Online-Auftritten skeptisch bleibt. Mit einem Standardpaket für alle funktioniere es einfach nicht. Und dann lacht sie: „Der Wein schmeckt digital einfach nicht so gut. Es geht doch immer um persönliche Begegnungen.“