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MIT ALLEM IST ZU RECHNEN, NUR NICHT MIT STILLSTAND

MIT ALLEM IST ZU RECHNEN, NUR NICHT MIT STILLSTAND

Im Gespräch mit Anette Dittel und Alexander Strub von DREES & SOMMER

Wer heute über neue Arbeitswelten nachdenkt, wird die übliche Folgerichtigkeit des linearen Denkens zur Seite schieben müssen. Er wird den Mensch mit seinen Bedürfnissen ins Zentrum seiner Überlegungen stellen. Und entdecken: Im Zusammenspiel von Homeoffice, Third Places und Workation, zwischen digitalen, hybriden und analogen Formaten hat das Büro neue Bedeutung gewonnen. Es wandelt sich zum sozialen Ankerplatz, zum Ort der Gemeinschaft, des Austausches, der beiläufigen Begegnung: Kollaboration statt Konkurrenz. Wie die neuen Arbeitswelten aussehen können, darüber hat das Team KIRIOR aus dem Bereich »New Work. User-centric Consulting & Design« von Drees & Sommer am Beispiel der eigenen Räume gründlich nachgedacht. Und einen sich im Arbeitsalltag bewährenden, lebendigen Showcase als begehbare Quelle der Inspiration geschaffen.

»Es ist an der Zeit, Trennungen aufzulösen«, sagt Alexander Strub, Creative Director, »nicht nur zwischen unterschiedlichen Disziplinen, Kulturen oder Hierarchien, sondern auch zwischen Leben und Arbeit. Räume können solche Entwicklungen fördern – oder auch behindern.« Und Anette Dittel, Konzepterin, ergänzt: »Hier kommt eine Vielfalt von Talenten mit unterschiedlichen Qualifikationen und Identitäten zusammen. Sie bilden größere oder kleinere Gemeinschaften, inspirieren sich wechselseitig, tauschen Neuigkeiten aus, ziehen sich zurück, finden Freiflächen zur kreativen Nutzung oder zur Entspannung. Und natürlich guten Kaffee.« »Eigentlich braucht jeder Nutzer und jede Nutzerin eine kleine Stadt – every user needs a small town«, sagt Alexander Strub. »Mit vielen Möglichkeiten, aus denen jeder nach seinen Bedürfnissen wählen kann.«

Der Marktplatz: mal Soul Kitchen, mal Foyer, mal Forum

Vier grundlegenden Bedürfnissen bietet das neugestaltete Office Entfaltungsmöglichkeiten, wobei die unkomplizierte Umwidmung der Räume Teil des Konzepts ist. So bietet der Marktplatz mit seinem großen Tisch einen idealen Rahmen für zufälliges oder geplantes Zusammenkommen. Man trifft sich an der Kaffeemaschine oder verbringt die Mittagspause gemeinsam am großen Tisch – auch mit Kundinnen oder Besuchern. Es gibt eine großzügige Lounge- Landschaft. Hier lässt sich in entspannter Atmosphäre über neue Ideen diskutieren oder die After-Work-Hour feiern. Kleinere Nischen laden zu kurzen Abstimmungen ein. Bei Bedarf lässt sich der Marktplatz aber auch unkompliziert zum Veranstaltungsort umfunktionieren, indem die grünen Fischer-Tables zur Seite geschoben und die Sitzstufen zur Bühne werden.

Agile Zusammenarbeit ist zwingend kollaborativ

Der Marktplatz ist nur ein Angebot aus der Raumkategorie »Kollaboration«. Wie alle Kategorien sind sie durch die Einbeziehung aller am Projekt Beteiligten unter Leitung des Change Managements entstanden. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team, die Eigenverantwortung und den Ideenfluss zu stärken, sind mehr als die Hälfte aller Flächen als Shared Spaces ausgewiesen. Die einzelnen Raumangebote sind so vielfältig wie die unterschiedlichen Nutzerbedürfnisse. Hauptsache, sie unterstützen die Teams dabei, ihre Vorhaben einerseits strukturiert, andererseits aber auch spontan, assoziativ und spielerisch gemeinsam zu entwickeln.

Heimat in guter Nachbarschaft

Die Räume der Kategorie »Basis« zeichnen sich durch unaufgeregte Neutralität aus. Sie bieten jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin eine verlässliche Heimat im agilen Arbeitsalltag. Und intelligente Nachbarschaften, die schnell und beiläufig erreichbar sind. Konzentration und Ruhe

Konzentration und Ruhe

Mit Angeboten aus der Kategorie »Fokus« wird das konzentrierte Arbeiten unterstützt. Ungestörtheit ist hier garantiert. Auch für Vertraulichkeit bieten die Fokus-Räume den schützenden Rahmen. Gleichzeitig obliegt es den Mitarbeitenden, das Raumangebot auch gemeinsam zu nutzen: In der Bibliothek ist ebenfalls Gemeinschaft möglich – lediglich das Telefon muss ausgeschaltet bleiben.

Auftanken ausdrücklich erwünscht

Gerade im agilen Arbeitsalltag sind bewegte Pausen schlicht notwendig. Sie tun gut, machen den Kopf frei, wirken positiv auf Konzentration und Kreativität. Die Raumangebote des Moduls »Refresh« laden zu Ausgleich und Abwechslung ein, zielen auf »Well-being en passant«. »Letztendlich bringt so ein Raum auch Wertschätzung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Ausdruck«, meint Anette Dittel. »Er unterstreicht das Vertrauen, das es zum eigenverantwortlichen, mutigen Denken und Handeln braucht.« »Und weil nichts bleibt wie es ist, sind solche Raumstrukturen auch leicht veränderbar. Ändern sich Aufgaben, Arbeitsstile oder Bedürfnisse, passen wir den Raum entsprechend an«, sagt Alexander Strub. »Schließlich ist mit allem zu rechnen, nur nicht mit Stillstand.«

Auf der MCBW 2022 lädt das Team KIRIOR aus dem Bereich »New Work. User-centric Consulting & Design« Interessierte zu einem moderierten Rundgang durch die neue Arbeitswelt G17 ein – offen für Austausch und Anregung.

Anette Dittel

»Räume können Haltung sichtbar machen«, sagt die Konzepterin Anette Dittel. Immer nutzerorientiert entwickelt sie Strategien und Konzepte und erhöht deren Realisierbarkeit durch intelligente Planung.

Alexander Strub

Grenzen interessieren ihn nicht. Der mehrfach ausgezeichnete Architekt, Designer und Creative Director Alexander Strub begeistert sich für Kommunikation im Raum, entwickelt Nachhaltigkeits- und Kreativkonzepte und übersetzt Marken in Raumerlebnisse.

Drees & Sommer

Als führendes europäisches Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmen begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur. Der Bereich »New Work. User-centric Consulting & Design« ist auf Brand Experience, Workplace Consulting und Interior Design spezialisiert.

Mehr Informationen unter New Work | Drees & Sommer (dreso.com)

Das Gespräch mit Anette Dittel und Alexander Straub erschien erstmals im mcbw MAG im Rahmen der mcbw 2022.