Mehr Zentrum geht kaum: der Campus des Steelcase Learning + Innovation Center in München, zwischen Hauptbahnhof, Arnulfpark mit den Niederlassungen internationaler Konzerne, Museumsquartier und Univiertel. Die vollverglaste Lobby mit ihren Besprechungsecken lässt das geschäftige Leben draußen ein und gewährt vorbeikommenden Passanten zugleich Einblick ins kommunikative Herz der Steelcase AG.
Eine Durchlässigkeit und Offenheit, die Programm ist, wie im Gespräch mit dem Director of Design, Michael Held, unmittelbar spürbar wird. »Andere Ansätze und Denkweisen besser verstehen und nutzen«, das ist sein Credo. Gerade auch, wenn es um die Zukunft der Arbeit geht. Denn Arbeit, das heißt für Steelcase optimale Arbeitsumgebungen herzustellen »und da wird sich in den nächsten Jahren unheimlich viel tun«, meint Michael Held. Und das nicht nur »wegen der neuen Technologien, die die Kommunikation gerade auch im Arbeitsumfeld verändern, sondern auch über die physische Verortung der Arbeitsplätze selbst.«
Ist also das Home-Office die Zukunft der Büroarbeit, fragen wir? »Es wird ein Mix sein. Die Pandemie hat dabei eigentlich nichts Neues ausgelöst, sondern bereits vorhandene Entwicklungen nur beschleunigt. Viele Leute hatten ja schon immer einen Mini-Arbeitsplatz zu Hause und sei es nur, um die Steuerklärung zu machen. Aber im urbanen Kontext hatten die wenigsten ein separates Arbeitszimmer. Da stellen sich jetzt natürlich ganz neue Fragen, nicht nur räumlich, sondern auch was die Organisation der Arbeit betrifft.« Neue Forschungs-ergebnisse von Steelcase zeigen, dass das Home-Office zu starken Einbußen bei Engagement, Produktivität und Innovation führen kann und so der Unternehmensperformance schadet. Die Ausrüstung, die den einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung steht und ihre Erfahrungen mit dem Home-Office variieren sehr stark, was vielleicht erklärt, weshalb ganze 95 % der Angestellten wieder ins Büro zurückkehren und nicht dauerhaft von zuhause aus arbeiten möchten. Und die fängt in Helds ganzheitlichem Denken bereits beim Weg zum Arbeitsplatz an: »Das ist Teil des Rhythmus, der meinen Arbeitstag bestimmt. Ich fahre in die Firma, setze mich an meinen Platz und dann mache ich meine Arbeit. Darüber muss ich nicht groß nachdenken und das spart enorm viel Energie.