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EIN ZENTRUM FÜR BEGEGNUNGEN

Im Gespräch mit Thilo Weinland von projekt//partner

Die Corona-Pandemie hat die Strukturen vieler Büros auf den Kopf gestellt und für massive Herausforderungen in der Zusammenarbeit gesorgt. Auch Berufe der eher progressiven Kreativbranche waren davon betroffen: zuerst der Zwang zum Homeoffice, dann die Verlängerung vieler Maßnahmen, schließlich der schrittweise Weg zurück in ein Büro, das bestenfalls Corona-sicher sein sollte. Das Team von projekt//partner ist in dieser »neuen Normalität« beratend tätig und seit 20 Jahren Pionier im Bereich New Work.

»Der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen«, findet Thilo Weinland. Neben den leitenden Partnern Steffen Bovenberg und Jürgen Marx, die den Standort München verantworten, ist Weinland als einer der Geschäftsführer von projekt//partner maßgeblich dafür verantwortlich, in welchen Fragestellungen sein Unternehmen berät. Und eines ist gewiss: Während der vergangenen beiden Krisenjahre hat sich dieser Fragenkatalog definitiv stark gewandelt, ist länger geworden: Wie kann ein Arbeitsplatz sicher gestaltet werden? Ist das Großraumbüro überhaupt noch nötig? Wie schafft man als Arbeitgeber*in trotz vermehrten Homeoffice und Abstandsregeln eine attraktive Atmosphäre, die Zusammenhalt fördert und ein Miteinander möglich macht?

Der zentrale Faktor Mensch

Klar ist, dass es die eine, richtige Perspektive auf all diese Fragen nicht gibt, dass jedes Unternehmen darauf eigene Antworten finden und diese vermutlich iterativ ausloten muss. Doch es kann Hilfestellungen bei grundsätzlichen Überlegungen geben, und viele davon hat projekt//partner schon längst vor dem ersten Lockdown angeregt. »Der zentrale Faktor ist der Mensch, gerade wenn der auch noch kreativ sein muss«, sagte Thilo Weinland 2019 in einem Interview. »Investments in New Work sind also immer sehr, sehr gut angelegtes Geld mit einem grandiosen Return on Investment.« Dass auch die zukunftsträchtigen Ideen der New-Work-Bewegung kurze Zeit später gezwungenermaßen einen kräftigen Anschub erfahren sollten, wusste da noch niemand. An der Überzeugung, dass der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Fokus stehen soll, hat jedoch auch »the new normal« nichts geändert – im Gegenteil.

Vielleicht an dieser Stelle ein kurzer Hinweis: Unter dem Buzzword New Work versteht Weinland keine hippen Bürolandschaften nach Silicon-Valley-Vorbild, die sich durch Smoothie-Bar und Billiardtisch hervortun. Ihm ging es in der Beratung – früher wie heute – darum, Unternehmen nach fundierten New-Work-Kriterien agiler und anpassungsfähiger zu machen. Damit auch als Organisationsform krisenfester und kreativer.

In der Zusammenarbeit mit Vitra hat diese Funktion als Sparringspartner in der Planung natürlich auch innenarchitektonische und gestalterische Komponenten. Wie können Bürolandschaften die zwischenmenschliche Kultur von Kolleg*innen fördern und ihre unsichtbare soziale Ordnung ausdrücken? Wie können sie sich schnell adaptieren und Remote Work mit Gemeinschaftlichkeit verknüpfen? Welche Materialien machen sie nachhaltig und langfristig nutzbar?

Von der Inspiration bis zur neuen Arbeitswelt

Im mcbw Event von projekt//partner in Kooperation mit Vitra zeigt der Vitra Trendscout Raphael Gielgen auf, wie ein gewisser Fahrplan für die Zukunft auch in einer Welt erstellbar ist, die von Ungewissheit und Wandel geprägt ist. Insbesondere begreift man bei projekt//partner diese Unklarheiten als Chance, alteingesessene Muster zu hinterfragen, und die Unternehmensziele neu zu reflektieren. Die Beratung findet ganzheitlich statt: von der ersten Inspiration über den gemeinsamen Planungsprozess bis hin zur Umsetzung der neuen Arbeitswelten – und sogar noch darüber hinaus.

Thilo Weinland betrachtet diese gemeinsame Reise als eine, die Sinn stiften und den Menschen in seiner Arbeitsweise substanziell unterstützen soll. Er spricht von der veränderten Rolle eines Headquarters, das in Zukunft weniger für Routinearbeiten, sondern vielmehr als Zentrum für Begegnungen dienen soll. Dabei weist er auch darauf hin, dass hierfür die Infrastruktur, aber auch die Bereitschaft der Mitarbeiter*innen in Betracht gezogen werden müssen.

»Wir rechnen damit, dass sich das Homeoffice flächendeckend durchsetzt. Wenn deutlich mehr Menschen viel Zeit im Homeoffice verbringen, wird die Ausstattung dieser Heimbüros wichtiger. Unternehmen werden sich immer mehr die Frage stellen, wie sie mobiles und stationäres Arbeiten sinnvoll kombinieren können und welche Funktionen die Zentrale dabei erfüllen kann.«

Individuelle Lösungen entstehen besonders in Settings wie Workshops, in denen die Unternehmenskultur unter die Lupe genommen und ein und passendes Bürokonzept für ein Unternehmen erarbeitet werden kann. Bei projekt//partner ist man sich sicher: Dass die Pandemie an den Grundfesten der Arbeitswelt gerüttelt und Millionen Angestellte ins Homeoffice geführt hat, muss an sich nichts Schlechtes sein. Im Gegenteil: Wenn viele universelle, essentielle Fragen gestellt werden, zeigt sich, welche Relevanz die New-Work-Bewegung gerade jetzt besitzt.

Das Gespräch mit Thilo Weinland führte Sonja Pham für das Online-MAGAZIN der mcbw 2022.

Events auf der mcbw 2022

Dynamic Spaces - Workshop

Workshop Im Rahmen der Vitra Sessions. Was kann und sollte ein Raum leisten, um hybrides Arbeiten zu unterstützen?

Die Zukunft der Arbeit beginnt jetzt!

Vitra Trendscout Raphael Gielgen über die neue Welt der Arbeit.

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