Natürlich gibt es, wie sollte es anders sein, immer wieder intensive Diskussionen darüber, wie die beste Designausbildung aussieht – und auch hier ließe sich mit Sicherheit, gerade angesichts der oben beschriebenen, immer umfangreicher werdenden Aufgaben, ganz viel verbessern. Darum soll es aber beim im Folgenden näher beschriebenen Projekt nicht, zumindest nicht in erster Linie, gehen.
Die Bildungssysteme in Deutschland stehen unter Druck und brauchen dringend Erneuerung. Es war und ist überraschend, wie viel Veränderung notgedrungen in kürzester Zeit möglich war – das gibt Hoffnung! Trotz eines Digitalpakts ist Schule jedoch weit entfernt davon, digital oder gar nachhaltig zu sein. Nicht viel anders sieht es in Universitäten aus oder gar bei der Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen. Nicht als Allheilmittel, aber wenn Designmethoden und Creative Technologies in zukünftige Bildungskonzepte integriert würden, entstünde neues Denken. Kreativität und Flexibilität, Vielfalt und Interdisziplinarität sind entscheidende Lernfelder für Menschen aller Altersstufen – Felder, in denen Design zu Hause ist.
»Eigensinn, Kreativität, Querdenkertum und soziale Kompetenz sind die Fähigkeiten, die heute von weitaus größerer Bedeutung sind als im vorigen Jahrhundert. Doch all das kann man nicht auswendig lernen oder durch Leistungskontrollen messen. Auf die Herausbildung dieser besonderen Fähigkeiten sind unsere Schulen und Hochschulen nicht vorbereitet. « – so beschreiben es Gerald Hüther und Uli Hauser in ihrem Buch Jedes Kind ist hoch begabt. In vielen Ländern dieser Welt hinken die staatlichen und beruflichen Bildungssysteme den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, den wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen deutlich hinterher. Zu einem Round Table haben sich im Herbst vergangenen Jahres ein paar Designerinnen und Designer, Lehrende und Praktiker, zusammengesetzt und erste Gedanken skizziert: